Fotograf, Gestalter, Mitgestalter
Als ich 2017 nach Bönnigheim gezogen bin, war es keine spontane Entscheidung, sondern der bewusste Schritt in eine neue Heimat. Ein Ort mit Charakter, mit Geschichte, mit Lebensqualität – und mit Potenzial. Ich habe hier ein altes Haus in der Nähe des Freibads renoviert, mitten in einem Viertel, das Ruhe ausstrahlt und gleichzeitig eingebettet ist in alles, was das Leben angenehm macht: kurze Wege, grüne Ausblicke, menschliche Maßstäbe.
Was mir in Bönnigheim besonders gut gefällt, lässt sich leicht beschreiben – aber schwer ersetzen. Das Mineralfreibad zum Beispiel ist für mich mehr als ein Ort zur Abkühlung. Es ist ein Ort der Generationen, das „kurz mal miteinander reden“. Eben mit echter Kommunikation, es verbindet.
Ebenso liebe ich die Nähe zur Altstadt, das gute Maß zwischen Natur und Infrastruktur, zwischen Rückzug und Begegnung. Ich kann hier zwei, drei Stunden spazieren gehen, ohne einer Menschenmasse zu begegnen – und wenn ich Lust habe auf Austausch, ist der Wochenmarkt gleich ums Eck.
Aber ich bin nicht nur hier, weil es sich gut lebt – sondern weil ich helfen möchte, dass es so bleibt. Oder besser wird. Wir befinden uns mitten in einem Wandel. Die Weinberge verändern sich. Der Betrieb lohnt sich für viele nicht mehr. Die Genossenschaftskellerei wird geschlossen. Die alte Kelter steht seit Jahren leer – und hat dabei eigentlich alles, was es bräuchte, um ein lebendiger, kultureller Treffpunkt zu werden.
Ich bin kein Nostalgiker. Ich glaube nicht daran, dass man die Vergangenheit konservieren kann. Aber ich glaube daran, dass Veränderung gestaltbar ist. Dass sie Menschen braucht, die nicht nur kritisieren, sondern anpacken. Und genau deshalb engagiere ich mich bei den Aktiven Bönnigheimern. – einer Gemeinschaft, in der Ideen nicht in Schubladen verschwinden, sondern in Aktionen münden.
Wie wollen wir morgen leben? Was braucht eine lebendige Stadtgesellschaft? Wo können wir anstoßen, unterstützen, gestalten? Und vor allem: Wer macht mit? Denn Veränderung entsteht nicht durch Verwaltung – sondern durch Beteiligung.
Dagegen sein ist zu simpel. Ideen lebendig zu machen braucht Geist.
Ich selbst komme aus dem kreativen Bereich. Als Fotograf, Fototrainer und Coach arbeite ich mit Menschen, die etwas ausdrücken wollen. Die etwas zeigen, verändern, mitteilen möchten. Vielleicht ist das auch der rote Faden in meinem politischen und gesellschaftlichen Engagement: zuhören, hinsehen, Ideen entwickeln – und gemeinsam umsetzen.
Bönnigheim hat viele Ressourcen, die nicht auf dem Kontoauszug der Stadt erscheinen: engagierte Menschen, historisches Erbe, Landschaft, Vereine, Potenziale. Diese gilt es sichtbar zu machen und zu stärken. Nicht durch laute Parolen, sondern durch konkrete Taten.
Mein Motto ist: Nicht meckern – machen. Wer etwas verändern will, muss auch bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Das ist nicht immer bequem, aber es lohnt sich.
Ich freue mich über jeden Menschen in Bönnigheim, der mit uns zusammen über den Tellerrand schaut – und über alle, die Lust haben, diese Stadt aktiv mitzugestalten. Für eine Zukunft, die unsere Geschichte kennt – aber vor allem eines will: lebendig bleiben.