ABö bringt Antrag zur Wiederaufnahme der Jugendarbeit ein.

Die kommunale Jugendarbeit ist seit einiger Zeit in Bönnigheim de facto eingestellt. Der vorherige Gemeinderat zeigte kein Interesse an einer Fortführung, was im aktuellen Haushaltsplan sogar als positive Entwicklung dargestellt wurde. Die ABö-Fraktion wertet dies nach wie vor als bedauerliches Zeichen und als Nichterfüllung einer wichtigen kommunalen Aufgabe.

Sowohl innerhalb der Verwaltung als auch fraktionsübergreifend im Gemeinderat und bei den Bürgerinnen und Bürgern sowie einer Befragung der Betroffenen, wird jedoch zunehmend Handlungsbedarf gesehen. Jugendliche benötigen gerade nach den Erfahrungen der letzten Jahre dringend außerschulische Anlaufpunkte, soziale Lernfelder und Unterstützung bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung.

Gemäß § 11 SGB VIII gehört die Förderung der Jugendarbeit zu den Pflichtaufgaben der Kommunen im Rahmen der Daseinsvorsorge. Sie dient nicht nur der Freizeitgestaltung, sondern leistet einen wesentlichen Beitrag zur Prävention, Integration, Chancengleichheit und zur Entwicklung sozialer Kompetenzen. Die Stadt Bönnigheim entzieht sich derzeit dieser Verantwortung. Während das Kreisjugendamt Ludwigsburg primär für gesetzliche Schutzaufgaben zuständig ist, liegt die Verantwortung für die offene, lokale Jugendarbeit klar bei der Kommune.

Die Wiedereinrichtung eines Jugendtreffs oder Jugendcafés mit einer festen pädagogischen Betreuungsperson stellt eine bewährte und niederschwellige Form dar, um Jugendliche zu erreichen und ihnen einen geschützten Raum zu bieten. Hier können sie ihre Freizeit sinnvoll gestalten, soziale Kontakte knüpfen und bei Bedarf Ansprechpartner für ihre Anliegen finden. Es ist nun Aufgabe der Verwaltung, ein detailliertes, auf die heutigen Bedürfnisse Bönnigheims zugeschnittenes und umsetzbares Konzept zu entwickeln, das auch mögliche Förder- und Kooperationsmöglichkeiten berücksichtigt. Die ABö-Fraktion ist überzeugt, dass die Investition in die Jugendarbeit eine Investition in die Zukunft unserer Stadt und ihrer jungen Bürgerinnen und Bürger ist. Wir bitten um Zustimmung zu unserem Antrag.

One Comment

  1. a-boe25_Admin

    Der Antrag wurde im Gemeinderat abgelehnt.
    Die SPD verwies auf die Schulsozialarbeit und behauptet, dass die Leistung freiwillig sei.
    Die UWG verlas einen vorformulierten Text und war folglich – wieder einmal – gar nicht zu einer Diskussion bereit.
    Die Grünen stimmten dafür. Danke dafür.
    Die FW/CDU war gespalten, aber letztlich mehrheitlich auch gegen den Antrag.
    Insgesamt ist diese Entscheidung ein Signal dafür mehr Bürgerbeteiligung in den Gemeinderat zu bringen.

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